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380 kV Ostküstenleitung: Auftaktveranstaltung „Dialogverfahren 2016“

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Es geht wieder los! Eine neue Runde der „Dialogveranstaltungen“ mit Vertretern der Landesregierung, dem Stromnetzbetreiber TenneT und der Umwelthilfe wurde am 1. März in Ratekau eingeläutet. Vertreter der WHU waren natürlich vor Ort.
Notwendig wurde das Verfahren durch ein neues Gesetz, das seit Anfang dieses Jahres gilt. Hiernach kann die 380 kV Ostküstenleitung unter bestimmten Bedingungen unter der Erde verlaufen. Das Ganze ist ein Pilotprojekt und man will dadurch Erfahrungen mit Erdkabeln sammeln.

Deutlich wurde dabei auch auf den rechtlichen Rahmen verwiesen. Er besagt:
Die 380 kV Ostküstenleitung ist eine Drehstromleitung und dafür gilt: Freileitungen sind die Grundtechnologie! Nur in besonderen Fällen gibt es Ausnahmen.
Ganz anders die Lage bei den Gleichstromleitungen, die z.B. über den Südlink den Strom nach Süddeutschland transportieren sollen. Hier ist das Erdkabel die Grundtechnologie, Freileitungen die Ausnahme.
Die Notwendigkeit der 380 kV Ostküstenleitung ist jetzt gesetzlich verankert.
Mit dem Erdkabelpilotprojekt will man Erfahrungen sammeln und hierfür sind Mindestlängen der Teilstücke von 2-3 km erforderlich, damit die Verbindungsmuffen getestet werden können. Die Maximallänge soll bei 10 km liegen.
Als Grundlage für die jetzt mögliche Teilerdverkabelung dienen der bereits im letzten Jahr gefundene Vorzugskorridor bzw. die Freileitungen darin.
Würden sich diese im Siedlungsbereich bis 400m an Wohnbebauung annähern, dann wäre das ein „auslösendes Kriterium“ für die Prüfung, ob dort ein Erdkabel möglich ist. Im Außenbereich gelten 200m Abstand.
Man geht von derzeit 9 Abschnitten auf der gesamten Leitung aus, die geprüft werden können.
Henstedt-Ulzburg hat die Prioritäten 1 und 2 – je nach genauem Trassenverlauf.

Ob die Erdverkabelung für Henstedt-Ulzburg allerdings eine Lösung sein könnte, darf bezweifelt werden, denn die Maße der Erdkabelgräben sind beeindruckend.
Notwendig ist für einen solchen Graben
Ein Schutzsteifen von ca. 23m
Ein Arbeitsstreifen von ca. 45m
Ein gehölzfreier Bereich von ca. 25m (also keine Bäume!!!)
Die Kabel (12 Stk.) werden in Rohren verlegt, die jeweils 250mm Durchmesser haben, die Verlegetiefe beträgt ca. 1,6m.
Beim Ausheben und Wiederauffüllen des Grabens muss auf die Bodenschichten geachtet werden, damit später der Bereich zumindest landwirtschaftlich genutzt werden kann. Eine Bebauung darauf oder tiefer wurzelnde Bäume oder Sträucher sind nicht möglich.

Dazu kommen „Übergangsbauwerke“, eine Art besonderer Strommasten, dort, wo die Freileitung in der Erde verschwinden soll und dort, wo sie wieder herauskommt. Diese sehen ähnlich wie große Bühnenkonstruktionen für Open Air Konzerte aus. Außerdem wird der Boden über dem Kabelkanal erwärmt. Um wie viel Grad konnte/ wollte man nicht genau sagen. Es wäre eine Frage der Auslastung...

Alles in Allem bleiben viele Fragen und für uns die ganz klare Forderung:
Der Wald in Ulzburg Süd als Naherholungsgebiet und der Waldkindergarten darin müssen erhalten bleiben! Ohne 380 kV Trasse!


Die weiteren Dialogtermine im Kreis Segeberg (Beginn jeweils 18.00 Uhr):
14.03.2016 Kisdorf Margarethenhoff
16.03.2016 Travenbrück, Turnhalle des Gemeinschaftsschule
17.03.2016 Itzstedt, Bürgerhaus
21.03.2016 Mönckhagen, Gemeinschaftshaus
13.04.2016 Henstedt-Ulzburg, Bürgerhaus

Anregungen sind bis zum 15.04. unter stromnetzausbau["at"]melur.landsh["."]de
oder unter MELUR, Mercatorstr. 3, 24106 Kiel möglich

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