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WHU-Antrag zur Ansiedelung eines 5G-Cloud-Rechenzentrums

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Sehr geehrter Herr Schneider,

die WHU bittet Sie den nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung zu nehmen.

Sachverhalt:

Die Versteigerung der Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard ist erfolgt und die

führenden Anbieter dieses Dienstes wurden ermittelt: Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und der kleinere Anbieter Drillisch (1&1).

 

5G ist nicht lediglich eine Beschleunigung für das Laden von Internetseiten oder Videostreaming. Es dient vor allem neuen Anwendungen, die bislang gar nicht umsetzbar
waren. Für die breite Etablierung von 5G-Anwendungen wie Industrie 4.0, autonom
fahrende Autos, Smart Farming stellt 5G-Mobilfunk im engeren Sinne nur die letzte Meile dar, während die eigentliche Unterstützung der „intelligenten“ Gerätschaften in der Fläche durch Cloud-Rechenzentren erfolgt.

Dies fußt heutzutage auf großen zentralisierten Rechenzentren, die besonders im Raum Frankfurt/M. zahlreich ansässig sind, insbesondere wegen der dortigen Finanzwirtschaft und der Nähe zum Internetknoten DE-CIX, über den große Anteile des
weltweiten Internetverkehrs laufen.
Eine Datenkommunikation mit so weit entfernten Großrecheninfrastrukturen ist für die Echtzeit-Kommunikation oben genannter Anwendungen mit Wartezeiten verbunden.
Lokale, verteilte und dementsprechend kleinere Rechenzentren werden den Raum überbrücken und so die hinderliche Latenz verringern.

Henstedt-Ulzburg liegt im Großraum Hamburg, und ein Umkreis von 80 km umfasst alle Teile von Schleswig-Holstein bis zu den Ortschaften am Nord-Ostsee-Kanal bis hinauf nach Eckernförde, beinhaltet Kiel und Lübeck, Neumünster, Brunsbüttel und Geesthacht, und somit wichtige Industriezentren in unserem Bundesland, die sich in dem beschriebenen Raum befinden. Zudem natürlich die Metropole Hamburg. 80 km ist eine häufig genannte Maximalentfernung für die Kommunikation eines 5G-Funkmastes mit einem dezentralen Cloudrechenzentrum, um noch zuverlässig in Echtzeit interagieren zu können. Die Lage unserer Gemeinde ist also günstig.

Antrag der WHU:

Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss beauftragt die Wirtschaftsförderung, sich mit den vier Lizenzinhabern in Verbindung zu setzen und dafür zu werben, dass unsere Gemeinde als denkbarer Standort für solche Rechenzentren bekannt und berücksichtigt wird. Auch im Kontakt mit NORDGATE und den zuständigen Ministerien in Kiel soll Henstedt-Ulzburg als Standort herausgestellt werden.
Es wird geprüft, welche Gewerbesteuerpotentiale mit der Ansiedlung eines Rechenzentrums einhergehen.

Um die Klimaziele der Großgemeinde zu unterstützen, sollten die zuständigen Gremien folgende Eigenschaften für den Bau von Rechenzentren festlegen:
Das Dach eines solchen Rechenzentrums soll begrünt ausgeführt werden, um die Versiegelung der Fläche direkt durch Aufnahmefähigkeit von Regen sowie Bepflanzung bestmöglich wieder auszugleichen. Abwärme soll direkt zu Heizungszwecken von
anhängenden Büroflächen eingesetzt werden. Solarpaneele an den Gebäudewänden ergänzen den Einsatz regenerativer Energien.

Die weitergehende mündliche Begründung erfolgt in der Sitzung.
 
Mit freundlichem Gruß
Karin Honerlah
Fraktionsvorsitzende WHU

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