Ortsentwicklung

WHU-Picknick am möglichen REWE-Gelände

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Kisdorfer Parteien und Anwohner der Gutenberg-Kreuzung waren zu Gast.

Die WHU hatte zu einer öffentlichen Fraktionssitzung mit Picknick ins Gewerbegebiet eingeladen.
Nach der Begrüßung durch Verena Grützbach vom WHU-Vorstand erläuterte Kurt Göttsch (Mitglied im Umwelt- und Planungsausschuss) den gut 40 Teilnehmern die Planungen der Fa. REWE und zeigte vor Ort den Grundstücksumfang des Geländes vom Autobahnzubringer bis zum Heideweg (ca. 30 ha !) auf.

Neben Bürgerinnen und Bürgern aus Henstedt-Ulzburg und Kisdorf nahmen auch Kisdorfer Gemeindevertreter teil, darunter der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Umweltschutz, sowie Vertreter von FDP, CDU und WKB.

Anwesend war auch die Pressesprecherin von REWE, Frau Daniela Beckmann. Sie bedankte sich an der WHU-Veranstaltung teilnehmen zu können.
Fragen der TeilnehmerInnen wurden von ihr beantwortet, wobei sie sichtlich erstaunt über die vielen Fragen zu den Verkehrsproblemen war.
An den von Rewe angestrebten LKW Fahrverboten für Henstedt-Ulzburg gibt es weiterhin starke Zweifel u. a. an der rechtlichen Durchsetzbarkeit und der Überwachung, sowie an der Höhe der bisher unbekannten Strafzölle, Kosten und Interesse an der Überwachung durch die Gemeinde. Auch die „unscharf“ formulierten Ausnahmen bei Stau und Verkehrsbehinderungen auf der A7 werfen Fragen auf.
Ein Teilnehmer: „Wenn das Gebäude erst einmal steht, wird das Interesse der Überwachung rasch schwinden, das zeigen Erfahrungen anderer Kommunen. Die Beurteilung über mögliche Verstöße liegt in diesen bekannten Vereinbarungen in der Hand der Gemeindeverwaltung. Hier allein wird entschieden, ob ein Verstoß vorliegt oder nicht. Beschwerden von Anwohnern über Verstöße werden dabei oft abgetan.“

Die Kisdorfer Kommunalpolitiker bekräftigten ihren Unmut über die LKW-Durchfahrtverkehre. Sie wiesen auf die ohnehin schon massiven Lärmbelastungen an den Durchfahrtsstraßen hin und erklärten, dass das Kisdorfer Lärmgutachten an vielen Stellen der Gemeinde schon jetzt gesundheitsgefährdende Verkehrslärmbelastungen attestiert.

Dirk Schmuck-Barkmann (CDU Kisdorf) erklärte, den Verkehr von REWE und Netto nicht unwidersprochen hinzunehmen.
Er beklagte in dem Zusammenhang auch die mangelnde Bereitschaft / Absprache der Gemeinde Henstedt-Ulzburg zur Lösung der aus dem Ulzburger Gewerbegebiet wachsenden Verkehrsprobleme in Kisdorf.
Gemeindevertreter Dr. Seeger (FDP Kisdorf) freute sich, für seine Anliegen in der WHU in Henstedt-Ulzburg Unterstützung zu finden: „Wir sind die Leidtragenden. Wir brauchen ein Verkehrskonzept, das auch für Kisdorf die Belastungen im Ort deutlich reduziert.“

Anwesend waren auch die Initiatoren des Bürgerbegehrens, Benno Colmorgen und Ronald Finsterbusch. Beide erläuterten die Überlegungen der Bürgerinitiative: „Es geht nicht allein darum, REWE zu verhindern, sondern die Zukunft der Gemeinde mitzugestalten. Wie viel Gewerbe vertragen wir? Wie sieht es mit dem Wohnungsbau aus? Müssen wir künftig 35 000 Einwohner haben? Warum warten wir nicht das Ergebnis des Gemeindeentwicklungskonzeptes ab, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen sollen?“, fragte Colmorgen und plädierte für die Unterstützung des Bürgerentscheides, damit diese offene Diskussion mit den Bürgern ohne weitere Vorbelastungen stattfinden kann.

Weitere Themen betrafen die aktuelle Finanzsituation der Gemeinde H-U, die zu erwartenden niedrigen Gewerbesteuereinnahmen durch die REWE Ansiedlung.
„Wie sollen die größeren Investitionsausgaben für die zu erwartenden Sanierungen/ Neubauten von Straßen, Kanälen, Schulen, Kitas und im Rathaus, sowie weitere Kosten für die Erstellung sozialgeförderten Wohnraums, dafür, finanziert werden?, so die WHU-Mitglieder, deswegen seien ordentliche Gewerbesteuereinnahmen für die weitere Ortsentwicklung wichtig.

Teilnehmer stellten auch in Frage, ob die von REWE bis 2025 angestrebten Mitarbeiterzahlen tatsächlich erreicht werden „ Der Rationalisierungsdruck ist speziell im Logistikbereich sehr groß und es ist noch lange kein Ende abzusehen, was die zunehmende Digitalisierung dieser Branche noch beschert.“

Bilder: Privat, zum Teil wird der Neubau von Netto gezeigt.

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