WHU Anträge

WHU-Antrag zur Sitzung des SSG-Ausschusses am 22.08.2019 Sicherung der hausärztlichen Versorgung

| Aktuelles

Sehr geehrter Herr Möhrcken,
die WHU stellt zur kommenden Sitzung folgenden Antrag:

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg möge sich Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt bei Bemühungen um die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung anschließen.

Des Weiteren möge die Verwaltung prüfen, ob ein geeignetes Gewerbegrundstück oder eine Immobilie zur Verfügung steht, um dort ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu errichten. Sollte dies der Fall sein, wird zeitnah im SSGA darüber beraten, ob die Planung eines solchen Zentrums in Henstedt-Ulzburg ggf. sogar nach Büsumer Modell angestrebt und unterstützt wird.

Begründung:

Die medizinische Versorgung bereitet auch im südlichen Schleswig-Holstein Schwierigkeiten.
Arztpraxen schließen aus Altersgründen, Nachfolger werden – auch mit finanzieller Unterstützung von Kommunen – nicht gefunden.
An der von der KV durch Bestandsaufnahme festgestellten Überversorgung wird auch durch nochmalige Verhandlungen kaum zu rütteln und zusätzliche Arztsitze kaum zu erzielen sein.
Auch in unseren Nachbarkommunen zeigt sich ein identisches Bild. Daher wird die Verwaltung gebeten, im Schulterschluss mit Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt nach Lösungswegen zu suchen.

Der Kreistag des Kreises Segeberg hat den in den folgenden Jahren drohenden Mangel an Hausärzten erkannt und ein dem vorbeugendes Maßnahmenpaket jüngst auf den Weg gebracht, wobei ein Ärztezentrum in Eigenregie der Kommune als ultima ratio angesehen wird.

Bad Bramstedt hat die Ärztegenossenschaft Nord beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für ein Ärztezentrum zu erstellen; die Bürgermeisterin dort mahnt zur Eile, damit andere Kommunen nicht zuvorkommen.

Der erkennbare Trend geht zu Praxisgemeinschaften und MVZ. Letztere können von Ärzten, Krankenhäusern und Kommunen eingerichtet werden und Ärzte können dort im Angestelltenverhältnis - auch in Teilzeit – tätig sein.

Sollte sich ein günstiges gemeindeeigenes Grundstück für ein MVZ finden lassen, das ähnlich wie das Chirurgische Zentrum Rahimi Kaltenkirchen in einem Gewerbegebiet liegt, so sollte nach Trägern und Ärzten für den Betrieb eines MVZ gesucht werden und die Notwendigkeit etwaiger finanziellen Unterstützung ausgelotet werden. Hierbei könnte auch der Kreiskoordinator unterstützend tätig werden. Eine anzumietende oder zum Verkauf stehende Immobilie im sonstigen Gemeindegebiet kommt selbstverständlich auch in Frage.
In Kaltenkirchen hat sich gezeigt, dass im Chirurgischen Zentrum Ärzte tätig sind, die früher in der Paracelsus-Klinik angestellt waren. Man bleibt also gern im bereits bekannten Umfeld. Eine gute Chance, auch Ärzte für ein MVZ in Henstedt-Ulzburg akquirieren zu können.

Mit freundlichem Gruß
Katrin Iwersen
Gemeindevertreterin WHU

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