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Wählergemeinschaft WHU übergibt Unterschriftenlisten an Justiz- und Gesundheitsministerin / Schließung von Geburtsstationen

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Anlässlich der Kundgebung gegen die Schließung der Geburtsstation und der Gynäkologie in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg sammelte die WHU-Fraktion vor Ort Unterschriften.

Die gut 120 Frauen und Männer, die diese Resolution spontan unterzeichneten, wenden sich darin an die Gesundheitsministerin von der Decken mit dem dringenden Appell, sich für eine auskömmliche und sachgerechte Finanzierung der Geburtshilfe einzusetzen. Seit dem Jahr 2000 sind auch aus wirtschaftlichen Gründen die Hälfte der 32 Geburtsstationen im Land geschlossen worden mit entsprechenden Folgen wie z. T. langen Fahrzeiten und Ängsten der werdenden Eltern. Denn in den verbleibenden Kliniken ist der Andrang groß, die Kreißsäle voll und häufig werden deshalb Kaiserschnitte eingeleitet.

Die WHU wollte die Unterschriften nicht sang- und klanglos beim Pförtner in Kiel abgeben, sondern bat um einen Termin im Ministerium. Dem kam Frau von der Decken gern nach und empfing in dieser Woche Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der WHU. In diesem Gespräch mit zwei Fachfrauen aus der Krankenhausplanung legte die Ministerin dar, dass ihr Ministerium die Geburtshilfe „auf dem Schirm“ habe und am Thema nicht erst aktuell arbeite. Es sei eine Bedarfserhebung zur Geburtensituation erfolgt und ausgewertet worden. Am Donnerstag, 13.10.2022, fände ein Qualitätszirkel zur Problemsituation Geburtshilfe statt, bei dem auch die Hebammen erstmals vertreten sind.  

Nach Ansicht von Frau Honerlah könnten auch hebammengeleitete Kreißsäle zu einer Verbesserung führen, denn viele Hebammen seien bereit, an Kliniken zurückzukehren und sie verwies auf die skandinavischen Länder, in denen man Geburten nicht als per se als Risiko ansehe und nunmehr wieder kleine, gut erreichbare Kliniken einrichte.

Die offensichtlich nicht auskömmlichen Fallpauschalen können nur auf Bundesebene geändert werden und Schleswig-Holstein wird sich dort für die Belange der Gebärenden bestmöglich einsetzen, so Prof. von der Decken.

Bleibt zu hoffen, dass es bald Ergebnisse gibt, die den 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zwischen Norderstedt und Neumünster eine bessere Gesundheitsvorsorge beschert.

k.honerlah@w-h-u.de
www.w-h-u.de
13.10.2022

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